| Wie hoch sollte in einem ungedämmten Altbau die relative Raumluftfeuchte bezogen auf eine Raumlufttemperatur von 20 ? 22 °C sein ? Antwort: Der Mindestwert der relativen Raumluftfeuchte ergibt sich aus medizinischer Sicht. Die Immunabwehr der Schleimhäute ist entscheidend von der Raumluftfeuchte abhängig. Mit sinkender Raumluftfeuchte verringert sich der Abtransport von Mikroorganismen, weil die Schleimhäute der Atemwege austrocknen. Bei einer relativen Raumluftfeuchte zwischen 20% und 35% ist das Risiko, sich mit einem Influenza-A-Virus anzustecken, etwa dreimal so hoch ist im Vergleich zu einer mittleren Raumluftfeuchte von 50%. Außerdem öffnen sich die Poren der Haut und die Haut trocknet zu sehr aus. Deshalb sollte die relative Luftfeuchtigkeit mindestens 30%, besser noch mindestens 40% betragen, um einer Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, Erkältungen oder sonstigen Atembeschwerden vorzubeugen. Der Maximalwert ergibt sich zusätzlich noch aus hygienischer Sicht sowie zur Vermeidung von Schimmel und Tauwasser. In älteren Gebäuden kann im Winter, infolge des bis damals üblichen, geringeren Wärmeschutzes, vor allem hinter Schränken, Gardinen und Außenwandecken bereits eine relative Raumluftfeuchte über 50% zur Bildung von Schimmelpilzen führen. In medizinischen Studien der letzten Jahre wurde bestätigt, dass erhöhte relative Raumluftfeuchte in Wohnungen deutlich über 60% Asthma- und Allergieerkrankungen begünstigt. Über 60% relativer Feuchte beginnen sich Hausstaubmilben stark zu vermehren Bei einer Zimmertemperatur von 20 bis 22 Grad liegt somit die empfohlene Raumluftfeuchte bei 40 ? 50% im Winter und bis 65% im Sommer.
|