| Eine Sichtbetonwand hat weiße, schleierartige Beläge auf der Betonoberfläche Antwort: Bei diesen Belägen handelt es sich um sogenannte Ausblühungen. Wichtig ist zu wissen, dass diese Ausblühungen keinen Einfluss auf die Festigkeit und Dauerhaftigkeit und damit auf die Gebrauchseigenschaften des Betons haben. Bei dem Abbindevorgang des Betons wird Kalziumhydroxid im Überfluß freigesetzt. Verzögert sich durch hohe Luftfeuchte und niedrige Temperatur der Abbindeprozess, dann wandert Kalziumhydroxid bis an die Oberfläche und karbonatisiert dort zu schwerlöslichen Calciumcarbonat, der als weißgrauer Belag sichtbar wird. Der gleiche Effekt kann entstehen, wenn Feuchtigkeit aus Regen oder Nebel direkt auf den frischen Beton einwirkt. Auch durch extern eindringendes Fremdwasser (Regenwasser, Wasser im Erdreich) können diese Ausblühungen entstanden sein. Eine weitere Ursache kann aber auch eine mangelnde Dichte der Betonwand sein. Durch die dann laufend zur Verfügung stehende Feuchte wird ständig Porenwasser mit gelöstem Kalziumhydroxid aus dem Inneren nachgeliefert. Da ohne Wasser eine Bildung von Ausblühungen nicht möglich ist, muß die Feuchtigkeitszufuhr unterbunden werden. Handelt es sich noch um Restfeuchte, so ist es in der Regel ratsam, zunächst nichts zu unternehmen, sondern den Beton austrocknen zu lassen. Oft bekommt die Betonfläche nach einiger Zeit wieder ein gleichmäßiges Aussehen. Der Grund dafür ist, dass die äußerste Oberfläche dann ausreichend karbonatisiert ist und in diesem Fall auftreffendes Wasser kein Kalziumhydroxid mehr lösen kann. Gelöstes Kalziumhydroxid kann nur innerhalb des Betonkörpers mit CO2 reagieren. Es treten keine sichtbaren Ausblühungen mehr auf. Bis dahin können die Ausblühungen durch abbürsten beseitigt werden. Dringt Fremdwasser ein, ist die Ursache zu beseitigen oder abzudichten.
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